Endlich gibt es ein Buch über seine Kolumnen. Ich kaufte es mir am 24. Februar 2014 im Rahmen der Buchpräsentation im Rabenhof-Theater.
Die Buchpräsentation mit lesender Unterstützung von Ursula Strauss und musikalischer Unterstützung von Walther Soyka wurde schon länger angekündigt, aber ich ließ mir relativ lange Zeit, um eine Karte zu kaufen. Irgendwann entschied ich mich dafür und fand noch einen einsamen freien Platz in der vierten Reihe und schickte die Bestellung los. Dennoch sah ich dem Abend mit gemischten Gefühlen entgegen, weil ich Frau Strauss gegenüber ambivalente Gefühle hege. Ich habe sie mit Ernst Molden bei der Eröffnung der Wiener Festwochen 2013 im Fernsehen gesehen (zum Rathausplatz gehen wollte ich nicht mehr, weil es so heftig geschüttet hat) – mich hat ihre Interpretation von „flagduam“ nicht besonders begeistert. Dafür hat sie mich aber mit ihrem Auftritt im Schauspielhaus wenige Tage zuvor überzeugt. Den Abend eröffneten Ernst & Walther mit „Rudolfstiftung“, Ursula Strauss ist eine wunderbare Vorleserin der Kolumnen, wobei „Vorleserin“ sich wie „abgespult“ und „heruntergerattert“ anliest. Sie hat nicht nur vorgelesen, sondern den geschriebenen Worten Leben eingehaucht. (Leider habe ich es mir nicht notiert, welche Geschichten sie vorgelesen hat – ich bin mir sicher, ich würde mich wieder daran erinnern, wenn ich anfangen würde, das Buch zu lesen. Aber eine Lieblingsstelle habe ich schon gefunden, das ist die auf den Seiten 29 und 30.)
Viele Lieder aus „Ho Rugg“, „ohne di“ („da wind“ war
besonders schön) und „es lem“ wurden gespielt und aus letzterem sogar das selten
gespielte „flagduam“. Geschmäcker sind verschieden, aber auch live konnte mich
Ursula Strauss mit ihrem Gesang nicht überzeugen.
Es war dennoch ein sehr schöner und gelungener Abend mit
einem gemischten Publikum im ausverkauften Rabenhof-Theater. Mit meinem
Sitznachbar konnte ich nachher ein paar Worte wechseln, er kennt Ernst Molden
von seinen Kolumnen und er schätzt das Lokalkolorit sehr.
Einen Monat später holte ich mir im Nachbarbezirk ein
Autogramm von Ernst mit einer sehr lieben Widmung auf mein „Wien Mitte“. Den
Termin am 25. März 2014 im Leopoldstädter „tiempo nuevo“ hatte ich mir auch schon
lange vorgemerkt, aber erst am Vormittag diesen Tages entschied ich mich nun,
hinzugehen. Die Entscheidung habe ich nicht bereut. Wie schön solche
„Happenings“ im kleinen Rahmen stattfinden! Die Klappsessel waren bis auf die
letzten Reihen besetzt, ursprünglich konnte ich einen freien Platz in der
zweiten Reihe ergattern, aber dann saß ein recht großer Mann vor mir und ich
sah nichts und – Wunder! – in der ersten Reihe wurden drei Plätze frei und ich
nahm eines in Anspruch.
Ich komme gleich dazu, warum ich diese kleineren Rahmen
bevorzuge: Ich verstehe auch nämlich besser. Viel besser. Ernst war mir an
diesem Abend näher und auch viel persönlicher als im Rabenhof-Theater. Er
erzählte von seiner früheren Laufbahn als Romanschriftsteller, aber da er ein
schlechter Vorleser sei, habe er sich für die Musik entschieden. (Dennoch danke
für „doktor paranoiski“ und „Austreiben“! „Biedermeier“ habe ich mir nun
endlich gekauft und freue mich schon auf den Lesegenuss.) Die Lesung eröffnete
er mit „Da Schnee“ und im Zeichen des trügerischen Frühlings las Ernst einige ausgewählte
Kolumnen vor, die großteils mit dem Frühling zu tun haben. Mitten im „Frühlingspotpourri“ und was für „ein Jammer“ es sei,
die Lesebrille herausholen zu müssen, bekamen wir „Rudolfstiftung“, „74A“,
„Schlachdhausgossn“, „Malipop“ und „Drom en Noadn“ zu hören. Berührend wurde es
mit dem Lied „Heanoisa Oma“, die Kolumne vom 9. März 2013 wurde vorgelesen und
als ausgleichendes „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“-Gegenpol
bekamen wir die Kolumne über den Tod von Hamster Greg Molden, welches dem
Erstgeborenen gehörte, zu hören. Zum Schluss wurden noch „Dei Keawal“, „Da
Cerny“, „Ho Rugg“ und „Liad ibas Losziagn“ gespielt.
Das aufmerksame Publikum, welches anscheinend aus der
Stammkundschaft des „tiempo nuevo“ bestehen dürfte, war sehr lobenswert. Vielen
Dank für den schönen Abend und vor allem für das gemeinsame Foto!
Und hier noch ein interessanter Artikel auf kurier.at!
Und hier noch ein interessanter Artikel auf kurier.at!